Trachtenhut
Der Trachtenhut gehörte ursprünglich zur Jagdbekleidung. Er wurde aus Leder gefertigt, später auch aus Filz oder Loden. Je nach Region wurden unterschiedliche Formen des Trachtenhutes getragen.
Trachtenhüte in runder Form, mit hochgeschlagener Krempe oder mit sehr schmaler Krempe, in flacher Tellerform, mit breiter Krempe, oder in etwas höherer Form, auf dem Kopf eingedrückt, mit unterschiedlich breiter Krempe, gaben Rückschlüsse auf die Region des Trägers.
Auch steife Formen mit breiter Krempe waren anzutreffen. Die Trachtenhüte waren grün, schwarz, braun oder grau. Der Trachtenhut war über der Krempe mit einer Hanfkordel verziert, die auch doppelt auftreten konnte und zum Teil kunstvoll verschlungen war.
Einige Trachtenhüte verfügten über Quastenabschlüsse an der Hanfkordel sowie verschiedene Bänder. Jäger ergänzten ihren Trachtenhut mit Jagdtrophäen. Dies waren Gamsbärte, Federn von Fasanen, kleine Eicheln, Grandeln – die Zähne des Rotwildes, oder nach erfolgreicher Jagd ein Tannenzweig, mit etwas Blut des erlegten Tieres.
Die Jäger trugen den Trachtenhut, um ihr Gesicht mit einem Schatten zu bedecken, damit sie im Wald nicht auffielen. Das Material des Trachtenhutes zeugte vom Reichtum des Trägers.
Später ergänzte der Trachtenhut die Trachtenbekleidung und wurde zur kompletten Bekleidung auf der Wanderung, der Jagd, dem Kirchgang oder zu Festlichkeiten getragen. Er wurde nicht abgenommen, nur in der Kirche und zu kirchlichen Handlungen, beispielsweise Beerdigungen.
Noch heute gehört der Trachtenhut zur kompletten Trachtenmode. Je nach Region des Trägers, z. B. Franken, Schwaben, Oberbayern oder Schweiz, ist der Trachtenhut passend zur jeweiligen Tracht. Er wird getragen zu Festlichkeiten und von Männern, die in Trachtengruppen organisiert sind.
Der Trachtenhut wird heute als Souvenir aus dem Urlaub mitgebracht und teilweise auch ohne die entsprechende Trachtenmode getragen. Von Liebhabern der Trachtenmode und Hutträgern gehört er einfach dazu.
Die heutigen Trachtenhüte werden oft in abgewandelter Form angeboten, aus Loden oder Filz, nicht nur mit einer Hanfkordel, sondern auch mit Lederriemen in verschiedener Breite, mit verschiedenen Verzierungen, z. B. Federn. In guten Trachtengeschäften sind Trachtenhüte erhältlich, sie können auch über Onlineshops bestellt werden.