Gamaschen
Der Ursprung der Gamaschen geht auf das Mittelalter zurück. Es waren breite Bänder aus Wolle, Gewebe oder Leder. Sie wurden vom Knöchel an fest um die Beine gewickelt, bis zum Knie. Die Lederhose, die unter dem Knie oder über dem Knie endeten, galt als Arbeitshose.
Die Gamaschen sollten die Beine schützen und sollten sie wärmen. Daher rührt die Bezeichnung Wadlwärmer. Später wurden die Gamaschen aus Leder, Loden oder Wolle gefertigt und wiesen seitliche Schnürungen oder Schnallenverschlüsse auf.
Es kamen gestrickte Gamaschen hinzu, die Socken ohne Sohlen darstellten und die Beine wärmen sollten, also Wadlwärmer waren. Bei der Arbeit, bei der Jagd und unterwegs wurden die Gamaschen getragen, zu einer Zeit, in der lange Hosen von Männern noch nicht getragen wurden.
Gamaschen ließen Rückschlüsse zu auf den Reichtum und den Stand ihres Trägers. Am Material und an der Fertigungsart konnte man dies erkennen. Gestrickte Gamaschen verfügten über Zopfmuster oder mehrfarbige, kunstvoll gestrickte Motive, z. B. Hirsche oder Eichenlaub.
Auch Stickereien zierten gestrickte Gamaschen. Gamaschen oder Wadlwärmer, die heute zur traditionellen Trachtenmode getragen werden, haben ihr Vorbild in alten Überlieferungen.
Es werden heute Wadlwärmer gefertigt zumeist aus Schafwolle gestrickt, mit Mustern, die alten Überlieferungen entstammen. Sie haben verschiedene Farbzusammenstellungen und verschiedene Längen. Träger traditioneller Lederhosen tragen die Gamaschen zusammen mit ihren Lederhosen zu festlichen Anlässen, an Feiertagen oder Namenstagen.
Männer aus Trachtenvereinen oder Folkloregruppen tragen Wadlwärmer mit ihrer Trachtenkleidung.
Liebhaber von Trachtenlederhosen tragen heute die Wadlwärmer zur Lederhose als Freizeit- oder Tagesbekleidung. Sie werden angeboten in Fachgeschäften für Trachtenmode als Accessoires oder in Onlineshops, die Trachtenmode anbieten.
Wadlwärmer können nachgestrickt werden von Hobbystrickerinnen, es sind Vorlagen und Strickanleitungen verfügbar.