Charivari
Ein Charivari als Schmuck verfügt über eine lange Tradition. Es wurde früher hauptsächlich von Jägern und Bauern getragen als Schmuck für die Trachtenlederhose.
Es galt als Glücksbringer und wurde befestigt am Vorderlatz der Lederhose, also dem Teil, der vom Leistenbereich bis zum Bund der Lederhose führt und dort angeknöpft wird. Der Vorderlatz stammt noch aus einer Zeit, in der es noch keine Reißverschlüsse gab.
Das Charivari ist eine Bauchkette, die einreihig oder mehrreihig sein kann. Der Name Charivari leitet sich vom französischen Wort für Krach oder Durcheinander ab.
An die Charivari Kette wurden früher viele Trophäen und Amulette gehängt. Dies waren Zähne von erlegten Tieren, Mineralsteine, die vor Krankheiten oder Unglück beschützen sollten, sowie Münzen, die Rückschlüsse gaben auf den Reichtum des Trägers.
Andenken von Wallfahrtsorten wurden an das Charivari gehängt. So wurde die Charivari Kette immer ergänzt mit neuen Trophäen, Münzen und Amuletten. Die Anhänger für das Charivari ließen sich die Jäger und Bauern oft in Silber einfassen, teilweise mit Motiven wie Widderköpfen verziert.
Münzen wurden häufig auf Hirschhorn befestigt. So sollte das Charivari eine erfolgreiche Jagd bescheren, sollte seinen Träger beschützen und ihm Wohlstand garantieren. Das Charivari gab Auskunft über den Stand seines Trägers und zeugte vom Können eines Jägers.
Das Charivari in heutiger Zeit entstammt den alten Überlieferungen. Heute tragen Männer Charivaris als Erbstücke ihrer Väter oder Großväter als traditionellen Trachtenschmuck, zu festlichen Anlässen oder einfach am Stammtisch zu ihrer klassischen Lederhose, die heute oft aus Hirschleder gefertigt wird.
Männer in Trachtenvereinen und Folkloregruppen tragen das Charivari zu Vereinstreffen oder Auftritten. Das Charivari kann dabei neu sein und muss keine Tradition hinter sich haben. Billiger Modeschmuck und Nachahmungen werden dazu teilweise genutzt.
Charivaris werden heute auch vom Bund einer Lederhose schräg zur Seitentasche getragen. Auch an der Lederweste werden heute teilweise Charivaris getragen. Sie gelten als Modeschmuck und ergänzen die Trachtenmode der Herren.
Charivaris werden angeboten in Silber, mit vielen Anhängern, in Anlehnung an alte Traditionen, oder mit verschiedenen Münzen. Charivari Ketten ohne Anhänger sind erhältlich und können individuell ergänzt werden.
Die Charivari Kette verfügt auf jeder Seite über einen Federring zur Befestigung an der Lederhose. Charivaris sind heute als Accessoires zur Trachtenmode erhältlich in vielen Trachtengeschäften oder Onlineshops.
Auch für Frauen gibt es inzwischen Charivaris.